1848

 

1848er-Veranstaltung mit Univ.-Prof.em. Dr. Wolfgang Häusler


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Zur Niederschlagung der Demokratiebewegung in Österreich

Sociale Demokraten in der Revolution von 1848: Zum Tod verurteilt, vertrieben, vergessen

Univ.-Prof.em. Dr. Wolfgang Häusler, Wien

9. November 2023, 19 Uhr

Gemeindesaal Ottensheim

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Zum Inhalt:

175 Jahre nach der Revolution, die im Oktober/November 1848 blutig endete, aber ein historischer Markstein für die Demokratie und Republik wurde, sind die Ereignisse aus dem Bewusstsein verschwunden und das Gedenken an die revolutionären ProponentInnen scheint verblasst.

Dem soll mit dieser Veranstaltung entgegengewirkt werden.

Der Vortragstermin ist mit bedacht gewählt. Wurde doch am 9. November 1848 Robert Blum standrechtlich exekutiert, obwohl dieser als Abgeordneter des Frankfurter Parlaments Immunitäts-Status hatte. Das ist aber nur ein Beispiel der exzessiv-gewalttätigen Vorgangsweise

von Feldmarschall Windisch-Graetz, dem Anführer der Miltärkamarilla. Mit der konterrevolutionären Propaganda wurden die politisch-intellektuellen Entwicklungen dieser Zeit und die mutig-entschlossenen Handlungen der Aufständischen in den Hintergrund gedrängt.

In Erinnerung soll gerufen werden, dass im Jahr 1848 die ersten allgemeinen (Männer-)Wahlen stattfanden, das erste Parlament sich konstituierte, in einigen Ländern gewählte Landtage eingerichtet wurden sowie der erste Versuch einer Verfassung mit einem ersten Grundrechtekatalog entworfen wurde; weiters – und das bestand auch nach dem Revolutionsjahr fort – waren die Gemeindeautonomie und die s.g. „Bauernbefreiung“, also die Grundentlastung der Bauern, Errungenschaften der 1848er-Revolution.

Die verklärende Idylle des neoabsolut-herrschenden Kaisers Franz-Josef deckte das alles zu und die 1848er Parole von der „socialen Demokratie“ wurde erst 70 Jahre danach wieder zu einer politischen Handlungsoption.



Univ-Prof. Dr. Wolfgang Häusler


Zum Vortragenden:

Univ-Prof. Dr. Wolfgang Häusler ist ein österreichischer Historiker und Universitätsprofessor im Ruhestand der Universität Wien und Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Häusler studierte 1964 bis 1970 Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Wien und erwarb dort 1970 an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät sub auspiciis das Doktorat der Philosophie. 1978 habilitierte er sich mit der Arbeit: Vom Pauperismus zur Arbeiterbewegung. Demokratie und soziale Frage in der Wiener Revolution von 1848. Er wurde 1983 außerordentlicher und 1984 ordentlicher Professor für österreichische Geschichte an der Universität Wien. Publikationen u.a.: „Ideen können nicht erschossen werden - Revolution und Demokratie in Österreich 1789 - 1848 – 1918“, Moldenverlag, 2017

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